Dienstag, 14. April 2015

Abwarten und Mäusemilch trinken...

Heute Morgen war ich ja in Huttrop zum Vorstellungsgespräch als Dozentin für EDV und Englisch auf Honorarbasis. Die beiden Damen, mit denen ich das Gespräch geführt habe, waren sympathisch, aber spruchreif ist bis dato natürlich mal wieder nix - man will sich nächste Woche bei mir melden.

Natürlich wurde ich mir auch diesmal wieder gesagt, wie hochqualifiziert ich sei - das höre ich selbstverständlich nicht zum ersten Mal :o) - aber man müsse halt schauen, weil ja noch andere Kandidaten da waren und ob ich formal-bürokratisch alle Voraussetzungen erfülle...ich habe zwar praktisch in meinem ganzen Berufsleben die englische Sprache auf hohem Niveau angewandt - sei es, bei der Kommunikation mit ausländischen Besuchern und Kollegen oder bei Fachübersetzungen - und in meinen Arbeitszeugnissen werden meine sehr guten Englischkenntnisse auch erwähnt, aber es ist eventuell fraglich, ob das reicht. In Deutschland wollen manche Paragraphenreiter ja ein Zertifikat über alles und jedes - auch wenn Ihr seit vielen Jahren beispielsweise erfolgreich als Tulpenzüchter tätig wäret, würde Euer praktisches Fachwissen und Euer Verkaufserfolg nix nützen, wenn Euch nicht irgendwer bescheinigt hat, dass ihr auch adäquat mit Tulpen umzugehen wisst :o).

Ich freue mich ja immer wieder, wenn festgestellt wird, wie hochqualifiziert ich doch bin - was ja auch stimmt - aber dass das einigen Arbeitgebern wohl schon zu gut ist und ich deshalb oftmals gar nicht berücksichtigt werde *nerv*. Klar, mein Know-how geht über ein tussiges "Hihi, ich weiß auch nicht!" und über Dienst nach Vorschrift bei weitem hinaus, aber sowas scheint heute leider gefragt zu sein. Wo kämen wir denn da hin, wenn jemand mehr tut als er muss - dann wird nachher von anderen faulen Socken, die irgendwie an ihre Stelle gekommen sind, auch noch verlangt, dass sie nicht nur Dienst nach Vorschrift machen *ironieoff*. Manche Menschen haben deshalb schon ihren Traumberuf an den Nagel gehängt, weil sie von Kollegen, die offenbar eher Deko- als Arbeitszwecken dienen, gemobbt wurden, weil manche Menschen nicht mal zu fünf Überminuten bereit sind, wenn es die Situation erfordert...

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