Freitag, 3. April 2015

Aprilwetter mit komischen Nebenwirkungen im Borbecker Männergarten :o)

Das Aprilwetter schlägt sich auch auf das Gemüt der Borbecker Männergartenkinder nieder, denn es gibt an einem Morgen mit sehr wechselhaftem Wetter ständig Streit zwischen den großen männlichen Kindern. Das geht schon beim Frühstück los: ES und Stinki haben sich mal wieder in der Wolle, sodass ES Stinkis Schlips mit Nutella einschmieren will, was Männergärtnerin Alex gerade noch verhindern kann. Renate muss den Charmin Bear und Thomas voneinander trennen, denn der Charmin Bear brüllt wie ein wütender Auerochse, weil Thomas ihm einfach nicht die Butter rüber reichen will. Thorsten und der Stationsarzt zoffen sich um die letzte Tasse Kakao - Steffi konfisziert die Nadeln des Stationsarztes, mit denen er eigentlich Thorsten malträtieren wollte.

Die drei Männergärtnerinnen scheuchen ihre großen männlichen Kinder nach dem Frühstück direkt nach draußen, damit sie dort ihre überschüssige Energie los werden können, denn zu dem Zeitpunkt scheint nach einem Graupelschauer endlich mal wieder die Sonne. Während Renate und Alex das Frühstücksgeschirr in die Küche zur Spülmaschine tragen, kommandiert Steffi die großen männlichen Kinder ins Freigelände ab und knallt dann die Terrassentür genervt hinter sich zu, damit einige meuternde Herren nicht auf die Idee kommen, einfach wieder in den Gruppenraum zu gehen und auf der Kuschelmatte zu dösen. Meine Güte, der Arbeitstag ist gerade mal eine Stunde alt und schon stressen die Männergartenkinder wieder.

Nachdem Steffi die Herren nach draußen zum Spielen geschickt hat, hilft sie ihren Kolleginnen, das Geschirr und das Essen in die Küche zu bringen. Draußen gibt es den nächsten Zoff, weil der Charmin Bear in der Wiese auf einen Regenwurm getroffen ist, der zwar höflich sein Hütchen gezogen hat, ihm dafür aber auch die Zunge rausgestreckt hat - noch weniger lustig als diesen frechen Regenwurm fand der Charmin Bear allerdings Stinkis Reaktion, denn der hat wieder nur dreckig gelacht, während er breitbeinig im Sandkasten saß (jaja, Ostern und dicke Eier - passt ja, hihi) und mit einigen Monchhichis spielte. Gleichzeitig hätte Thorsten beinahe den Stationsarzt von der Rutsche geschubst, die von einem Holzklettergerüst hinab führt in den Sandkasten, sodass auf dem Gerüst ordentlich rumgekeift wird. ES plärrt und bewirft Thomas mit Sand, weil Thomas beim Anschubsen der Schaukel dafür gesorgt hat, dass ES in eine Pfütze gefallen ist. Thomas dreht hilflose Pirouetten und jammert nach Alex, der das Theater da draußen endgültig reicht. Sie stürmt energiegeladen rüber in den Gruppenraum und will die Terrassentür aufreißen, um ihre Schützlinge mal gehörig zu ermahnen, aber - oh Schreck - die Tür lässt sich nicht mehr öffnen! Sie bittet Steffi und Renate um Unterstützung, aber es nützt nix - auch mit Schlüssel, Schraubenzieher und anderen Hilfsmitteln ist es nicht mehr möglich, die Tür zu öffnen. Nach 15 Minuten erfolgloser Fummelei entschließt sich Steffi, den Schlüsseldienst zu anzurufen, damit der hilft.

Ausgerechnet jetzt zieht von Norden her eine bleigraue Wolkenfront auf, die offenbar den nächsten Starkregen- oder Graupelschauer ankündigt, denn der Wind frischt böig auf. ES läuft wie ein kleiner Junge auf die immer noch verschlossene Terrassentür zu und ruft Alex in seiner Muttersprache zu: "Mr. Dole, il me faut pipi!" ("Ich muss Pipi!") - umso erschreckter ist ES, als sich die Tür nicht öffnen lässt. Renate deutet ES durch ihre Gestik an, dass sich die Tür nicht mehr öffnen lässt, während Alex alias Mr. Dole ES in englischer Sprache erklärt, dass es ein Problem mit der Terrassentür gibt und der Schlüsseldienst bereits benachrichtigt ist. ES plärrt, weil ES nicht rein kommt, um Pipi zu machen. Stinki rät ES daraufhin, doch einfach ausnahmsweise in die Büsche zu pieseln, doch das möchte ES nicht - da nützt auch Stinkis bissiger Hinweis nix, dass er gerade keine Pampers zur Hand hat.

Draußen ist in einiger Entfernung erstes Donnergrollen zu vernehmen. ES plärrt erneut los - ES muss Pipi und wegen des aufziehenden Gewitters, das von Altenessen langsam nach Borbeck herüber zieht, macht ES bald vor Angst Pipi in die Hose. Steffi macht das betretene Gesicht und stöhnt. Wann kommt denn mal endlich dieser blöde Schlüsseldienst?

Thomas steht neben dem plärrenden ES, das jetzt die Beinchen zusammenkneift, damit ES sich nicht in die Hose macht, dreht nervöse Pirouetten und fragt Alex, was sie denn jetzt tun sollten, denn der zweite Donner war schon wesentlich lauter und auch ein Blitz war vorab in der Ferne wahrnehmbar gewesen. Leider ist es den großen männlichen Kindern auch nicht möglich, einfach ums Haus rum zu laufen und von vorne wieder in die MäTa zu gelangen - dazu müssten sie das Törchen öffnen, das zur Borbecker Straße hinaus liegt und dann eine etwa 100 Meter lange Runde über Borbecker Straße, Schlossstraße und Fürstenbergstraße drehen, um zum Vordereingang zu kommen, doch das will niemand. Es donnert erneut - diesmal schon relativ laut.

Obwohl ES die 100 Meter Fußweg zu ES' eigener Sicherheit nicht antreten will, öffnet ES das Törchen, ungläubig betrachtet von den anderen großen männlichen Kindern. Stinki ranzt:
"Qu'est-ce qui t'arrive?" ("Wat is'n mit dir eigentlich los?!"), doch ES erklärt ihm, dass er das Gartentor geöffnet habe, damit die Blumen im Garten frische Luft bekommen :o)). Stinki fällt fast vom Glauben ab und betrachtet ES mit missbilligendem Kopfschütteln - bis ein Blitz in unmittelbarer Nähe zu sehen ist - schätzungsweise in Höhe der etwa 75 Meter entfernten ehemaligen Pfarrkirche St. Maria Immaculata - dem ein sehr lauter peitschenartiger Knall folgt - so ist der Donner lediglich zu hören, wenn die Einschlagstelle weniger als 300 Meter entfernt liegt. ES plärrt angesichts des lauten Donners und greift sich in den Schritt, weil ES doch immer noch Pipi muss. Ein Hirschkäfer hinterlässt neben ES' Schuh Hirschkäferkacke und krabbelt dann unter die Bank neben der Terrassentür. Es donnert abermals ohrenbetäubend.

Endlich klingelt es an der Vordertür, sodass Steffi schnell nach vorne läuft, um den Schlüsseldienst rein zu lassen, damit auch die großen männlichen Kinder sich in Sicherheit bringen können. Thorsten und der Stationsarzt haben sich im Klettergerüst verschanzt, der Charmin Bear sitzt mit verstörtem Gesichtsausdruck auf der Bank unterm Vordach, während Thomas, ES und Stinki hilfesuchend gegen die Scheibe der Terassentür klopfen. Alex bittet sowohl die Drei als auch den Charmin Bear, ebenfalls Zuflucht im Klettergerüst zu suchen - das ist zwar auch nicht der sicherste Platz, aber besser, als fast schutzlos unter dem Vordach im Freien zu stehen oder zu sitzen. Als der nächste Blitz niedergeht, gefolgt von einem peitschenartigen, lauten Knall, stürmen die vier Herren das Klettergerüst - sehr zum Verdruss von Thorsten und dem Stationsarzt.

Mittlerweile hat Steffi die beiden Herren vom Schlüsseldienst in den Gruppenraum geführt. Herr Panzerknacker hat seinen Azubi, den schreckhaften Sascha, dabei und lässt sich das Problem von Steffi schildern. Renate und Alex treten zu ihrer eigenen Sicherheit von der Tür zurück, damit Herr Panzerknacker und der schreckhafte Sascha in Ruhe arbeiten können. Alex mahnt zur Eile wegen den aufziehenden Gewitters - ihr Hinweis, dass sich draußen sechs große männliche Kinder befinden, die angesichts des Wetters dringend rein müssen, geht in einem dröhnenden Donnerknall unter. Draußen prasselt eine Mischung aus Hagel, Graupel und Starkregen vom Himmel, teilweise vermischt mit einigen Schneeflocken. 

Stinki hält es nicht mehr im Klettergerüst, genauso wenig wie den Charmin Bear - ES hat gepupst und das sorgt für eine Flucht der beiden Herren bzw. für Übelkeitsattacken der übrigen Männer im Gerüst, nur ES bekommt nix mit und guckt großäugig hinaus in das Gewitter und den heftigen Niederschlag. Menno, ES muss doch immer noch Pipi!

Da Herr Panzerknacker eine schwache Blase hat, hat er sich von Renate die sanitären Einrichtungen der MäTa zeigen lassen, um Pipi machen zu können. Derweil sitzt sein Azubi vor der Terrassentür und fummelt am Schloss herum, das ohnehin aufgebrochen werden muss. Er ist sehr verstört, als er kurz nach oben blickt und plötzlich zwei Männer - der Eine recht klein und schlank, der Andere groß und beleibt - auf der anderen Seite der Tür vor ihm stehen. Der schreckhafte Sascha stammelt verstört: "Hier sind zwei Männer...die waren vorhin noch nicht da...!"

In dem Moment blitzt es draußen grell, dann knallt der Donner mit allermächtigster Lautstärke. Durch die Wucht des Naheinschlages verlieren der Charmin Bear und Stinki kurzfristig den Boden unter den Füßen, sodass sie wie in einem Spielfilm langsam mit blöden, leidenden Gesichtern langsam die Scheibe herunter rutschen. Der schreckhafte Sascha kreischt erschreckt auf. Das Geschrei der großen männlichen Kinder im Klettergerüst wird vom Nachhall des Donners übertönt. Alex schwankt zwischen Belustigung und Angst um ihre Schützlinge, und endlich hat der schreckhafte Sascha es geschafft und kann die Tür öffnen, sodass Stinki und der Charmin Bear auf allen Vieren verstört ins Innere des Gruppenraums kriechen können. Das Letzte, was der Charmin Bear auf der Kuschelmatte stammelt, bevor er bewusstlos wird, sind die Worte: "Beißen Sie?!"
Stinki antwortet benommen: "Wat is'n mit Ihnen...", doch den Satz kann er noch nicht mal mehr zuende bringen, da auch ihn eine gnädige Ohnmacht umfängt.

Das Ende vom Lied: Die Männergärtnerinnen bekommen ein neues Schloss für ihre Terrassentür, die anderen großen männlichen Kinder stürmen vom Klettergerüst ins Innere der MäTa, wobei das Gewitter gerade weiterzieht Richtung Schönebeck. Der schreckhafte Sascha kündigt am gleichen Tag seine Ausbildungsstelle, denn das würde er nicht nochmal verkraften, traumatisierte Männer mit leidendem Gesichtsausdruck und offenem Mund langsam eine Scheibe herunterrutschen zu sehen. Renate hat derweil einen Arzt für den Charmin Bear und Stinki gerufen, während ES erstmal die Toilette gestürmt hat, um Pipi zu machen. Thomas lutscht trotz seiner 54 Jahre am Daumen wie ein kleines Kind, während Thorsten mit verstörtem Gesicht ein Bild mit Blitzen, Teufelchen und verkohlten Blümchen an einem der Tische malt. Der Stationsarzt nimmt eine Erstuntersuchung von Stinki und vom Charmin Bear vor, bevor der Notarzt eintrifft. Renate sammelt die Monchhichis, die Stinki im Klettergerüst zurückgelassen hatte, wieder ein, denn draußen scheint wieder die Sonne, so als wenn es das Unwetter nie gegeben hätte.

Happy End!!! :o)) 

                              Aprilwetter im Frühjahr 2014 - (c) Alexandra Döll, Essen

Keine Kommentare: