Montag, 6. April 2015

Die verschiedenen Schulen der Sozialarbeit :o)

Dazu fand sich mal ein schöner Cartoon eines Mitstudis an der Uni-GH Essen (heute Uni Duisburg-Essen) im Wintersemester 1996/97 im Fachbereich Sozialarbeit/Sozialpädagogik, denn dort habe ich, obwohl ich ja Diplom-Pädagogik studiert habe, einige Vorlesungen in Sozialmedizin besucht - einfach aus Interesse und Spaß an der Freude :o). Mein Grundstudium inklusive Vordiplom habe ich in Essen absolviert, mein Hauptstudium und die Diplom-Prüfung erfolgreich an der Uni Dortmund.

Die österreichische Schule 
Klient und Sozialarbeiter sitzen einträchtig Wein trinkend vor dem Heurigen. Der Sozialarbeiter sagt hicksend zu seinem Klienten: "Trink ma' no' a Glaserl Wein!" - Der Klient grinst und denkt: "A klasse Boarsch!" :o)

Die französische Schule
Sozialarbeiter steht mit Baskenmütze auf dem Kopf und Baguette unterm Arm vor einem mehrfach behinderten Klienten (unterschenkelamputiert, im Rollstuhl, gelbe Armbinde mit drei schwarzen Punkten) und sagt einfach nur: "C'est la vie!"

Die amerikanische Schule
Der Sozialarbeiter fährt in einem 7-Meter-Cadillac an der Highschool vorbei und wirft den Kids mit breitem Grinsen aus dem geöffneten Seitenfenster Kaugummis zu.

Die deutsche Schule
Dort sind keine Sozialarbeiter zu sehen, sondern stattdessen eine Hundertschaft der Polizei mit Wasserwerfern, Schlagstöcken und Schusswaffen. Der Einsatzleiter brüllt den Mob per Megaphone an: "Fürsorgeempfänger: Still gestanden!!" :o))

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Die Cartoons wirken auf den ersten Blick sicherlich makaber bis übertrieben, aber so in etwa ist es doch hier in Deutschland: Alles unentspannt und wer unfreiwillig auf den Staat angewiesen ist, bekommt auch direkt mal die volle Härte zu spüren - Proteste und gesunder Menschenverstand unerwünscht.

Während meines Studiums habe ich ja 18 Monate lang ehrenamtlich in der freien Straffälligenhilfe gearbeitet und zusammen mit meinen Klienten zur Entlassungsvorbereitung Wohnungs- und Arbeitssuche betrieben, oft verbunden mit Gängen zum Sozialamt, das ja zunächst für die Mietzahlungen zuständig war, weil die Ansprüche ans Arbeitsamt, die während einer Erwerbstätigkeit im Knast erworben wurden, natürlich viel zu niedrig waren, um davon leben zu können. Nach der Entlassung standen natürlich immer Behördengänge an - ggf. Beantragung eines neuen Personalausweises, Eröffnung eines Girokontos, Meldung beim Arbeitsamt etc. Neben vielen, netten Sachbearbeitern auf Behörden und in Krankenkassen haben wir aber leider auch oft genug die Bürohengste kennen gelernt, die das Wort "Freundlichkeit" kaum buchstabieren und sich vor lauter Arroganz kaum in ihrem Chefsessel drehen konnten - da hatten wir einige "reizende" Exemplare vor allem auf dem damaligen Arbeitsamt. Ehrlich gesagt: Mir hat es immer großen Spaß bereitet, solche Herrschaften gemeinsam mit meinen Klienten in die Schranken weisen zu können :o)).

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