Ich wollte es mir gerade im Bett gemütlich machen und war auch dabei, meine Turnschuhe auszuziehen, als mich die Krankenschwester, die mir schon bei meinem letzten unfreiwilligen Besuch in der Notaufnahme im September 2009 durch extreme Unfreundlichkeit aufgefallen war, anranzte, ich sollte mir gefälligst meine Schuhe ausziehen. Ich habe sie ganz ruhig angeguckt und sie gefragt, was sie meint, was ich dort gerade tue. Da hat sie dann ihre unfreundlichen Backen gehalten.
Offenbar war mittlerweile der behandelnde Arzt eingetroffen, denn ich hörte, wie er der Schwester im ruhigen, aber bestimmten Tonfall sagte, dass er nicht wünsche, dass sie so mit seinen Patienten spricht. Hehe, da habe ich mich ja schon mal gefreut, vor allem darüber, dass er das mitbekommen hatte und sie direkt mal in ihre Schranken gewiesen hat :o)). Die unfreundliche Dame zog wortlos ab und er kam rein - ein großer, schlanker Herr mit schwarzen Haaren, etwa in meinem Alter. Er sagte im Vorbeigehen: "N' Abend!", was von mir freundlich erwidert wurde, dann warf er zunächst einen Blick auf den Zettel auf dem Tisch, den ihm die Jungs vom ASB offenbar hinterlassen hatten. Er wirkte richtig geschäftig und souverän - bis er sich mir zuwandte und an meinem Bett stand. Er ließ seine Blicke vom Fußende hoch zu meinem Kopf schweifen und wieder zurück...das ging bestimmt eine Minute lang so und wenn ich keine Doppelbilder gehabt hätte, hätte ich das vermutlich richtig amüsant gefunden. Mein Anblick hatte ihm offenbar die Sprache verschlagen, aber ich dachte mir, ich lasse ihm noch mal eine Minute und frage ihn dann, ob wir anfangen wollen :o).
Irgendwann besann er sich aber dann doch, dass wir uns hier in der Notaufnahme eines katholischen Borbecker Krankenhauses befanden und ich nicht zuhause bei ihm auf der Couch lag :o). Er stellte sich stimmbandwackelig bei mir vor - seinen Namen habe ich in dem Moment nicht verstanden, aber ich sagte mir, dass ich den beizeiten noch rausfinden würde, was ich ja auch wenige Tage später auch getan habe, hihi. Ich habe ihn freundlich begrüßt und er fragte mich nach meinen Beschwerden, die ich ihm schilderte. Er hat zunächst am PC alles mitgeschrieben und ich habe ihn auch direkt darüber informiert, dass ich an einem APS leide - warum hätte ich ihn auch im Nebel stochern lassen sollen, um die Ursache für meine Beschwerden zu finden? Er hat dazu nicht viel gesagt, aber ich merkte, dass bei ihm sämtliche Alarmglocken schrillten und ihm das Krankheitsbild auch etwas zu sagen schien. Auf jeden Fall hat er nicht viele Worte gemacht, sondern blieb ruhig (sofern ihm das bei meinem Anblick möglich war) und ließ die richtigen Taten folgen. Solche Ärzte sind mir viel lieber als die, die sich ständig wichtig machen, weil sie mal irgendwann irgendetwas gehört haben, was nur ganz entfernt mit dem Krankheitsbild zu tun hat.
Auf jeden Fall hat er es geschafft, mich mit seiner ruhigen, mitfühlenden Art auch etwas zu beruhigen, denn dass ich angesichts von Symptomen eines Schlaganfalls ein wenig beunruhigt war, dürfte jedem einleuchten.
Von der niedlichen Untersuchung durch ihn und unserer skurrilen Unterhaltung in der Notaufnahme schreibe ich morgen weiter, denn plötzlich stürzt mein Rechner wie von Geisterhand dauernd ab. Wahrscheinlich findet Google das zu positiv, was ich über den behandelnden Arzt - in dem Fall mein Stationsarzt - schreibe :o). Mobbing, primitive Kommentare und fehlerhaftes Deutsch wären vermutlich mehr okay für Google, haha!
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