Heute Morgen war ich beim Jobcenter in Borbeck, um dort meinen Wiederbewilligungsantrag abzugeben, denn der Erstantrag liefe zum 31. Mai aus, d. h. ansonsten würde ich ab 1. Juni ohne Geld dastehen und das finde ich persönlich nicht so erstrebenswert - ich persönlich finde zwar auch Gänge zu Arbeitsagenturen und Jobcentern nicht erstrebenswert (im Gegensatz zu manch anderen, die aber nur eine Minderheit darstellen), aber wat mutt, dat mutt, leider.
Den Empfang der Unterlagen habe ich mir vom Jobcenter quittieren lassen, denn leider handelt es sich vielfach bei Jobcentern um geheimnisvolle Orte, in denen Unterlagen verschwinden - auch wenn derjenige sie sogar mehrfach eingereicht hat. Dann könnte ich nämlich jemandem notfalls den Wisch unter die Nase halten, dass ich meine Unterlagen fristgerecht beim Jobcenter abgegeben habe, sodass niemand behaupten könnte "Haben wir nicht gekriegt." :o))
Arbeit wäre mir allerdings um einiges lieber als unfreiwillig auf den Staat angewiesen zu sein - ich habe mehr als 13 Jahre alleine für meinen Lebensunterhalt gesorgt und das soll auch künftig wieder so sein. Ich kann die Leute nicht verstehen, die sich ihr Leben behaglich mit der "Stütze" einrichten. Leider fallen auch in Medienberichten immer wieder die ehrlichen, gut qualifizierten Arbeitssuchenden hintenüber, während mit Vorliebe von den arbeitsscheuen Zeitgenossen berichtet wird, die Hartz IV einer geregelten Arbeit vorziehen.
Sonntagabend ging es bei Westpol im WDR darum, dass die Hilfen für Langzeitarbeitslose immer mehr gekürzt wurden. Das ist sicherlich zum Kotzen und m. E. auch so gewollt von der Politik, die ihre Quoten-Arbeitslosen braucht, damit sie etwas haben, auf den sie herabblicken können, aber warum uns bei Westpol wieder die etwas halbseidenen Menschen präsentiert wurden, die sich in ihrem Elend suhlen und mit sich offenbar nix anzufangen wissen und deshalb den ganzen Tag rauchend in Fußgängerzonen abhängen, weiß wohl auch nur die Redaktion von Westpol. Einer der dort gezeigten Langzeitarbeitslosen war froh, dass er für 1,30 EUR/Std. Kleidung im Diakonischen Werk falten konnte mit der Begründung, dass er dann wenigstens nicht auf dumme Gedanken käme. Sorry, das ist echt lächerlich - auch wenn ich keine Arbeit habe und halbwegs normal bin, komme ich nicht auf dumme Gedanken. Ich fange ja jetzt auch nicht an, alten Omis die Handtasche wegzureißen oder Menschen, die ich aus etwaigen Gründen nicht leiden kann, zu erschießen oder zu vermöbeln :o), aber das ist auch immer eine Einstellungssache, wie ich mit einer Situation umgehe. Ich habe ja zum Glück auch genug andere Dinge, mit denen ich mich sinnvoll beschäftigen kann (z. B. das Schreiben von E-Books und Kurzgeschichten, Bewerbungen) anstatt in meinem Selbstmitleid zu ersaufen und andere dafür verantwortlich zu machen, wenn ich straffällig werden sollte. Solche Haiopeis liebe ich nämlich auch - "Der Staat ist Schuld, wenn ich wieder kriminell werde." Kann man so sehen, wenn man keine Verantwortung für sich und andere übernehmen kann - muss man aber nicht.
Ein Angebot von einer Zeitarbeitsfirma habe ich heute Morgen auch noch bekommen, wobei die Stelle in Dortmund läge. Essen war schon die alleräußerste Grenze für das Entleihunternehmen, sodass ich mir recht sicher bin, dass die Firma eventuell einer Kandidatin aus Bochum, Hagen oder Dortmund den Vorzug gibt, denn bis dato habe ich nichts weiter von der Zeitarbeitsfirma gehört. Es wäre auch lediglich für eine Krankheitsvertretung von zwei bis drei Monaten - also wieder eine Station mehr, die mich dann fälschlicherweise wieder als Jobhopperin abstempeln wollen :o), auch wenn ich das gar nicht bin. Für das beschränkte Weltbild mancher Leute mit selektiver Wahrnehmung und schlechtem Denken (sofern bei manchen Denkvermögen vorhanden ist) kann ich wiederum auch nichts.
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