Sonntag, 19. April 2015

Fröhlich-gruselige Leseproben...:o)

...diesmal aus meinem im September 2011 erschienenen Buch "Hart wie Krupp-Stahl", einer Sammlung von Kurzgeschichten und selbst verfassten makaberen Gedichten.

Liebe Leserinnen und Leser, 

ich lade Sie/Euch herzlich auf eine makaber-fröhliche Lesetour durch das besagte Buch ein und wünsche Ihnen/Euch viel Vergnügen. Allerdings möchte ich ausdrücklich für sensible Gemüter darauf hinweisen, dass der Humor bisweilen sehr schwarz und makaber ist. 

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Los geht's auf dem Sommerfest an der Gruga! Die Geschichte, die gleichzeitig den fröhlich-makaberen Reigen eröffnet, trägt den Titel

Wenn Skelette sich am falschen Ort die Beine vertreten

[...] Eins der Skelette, das unbemerkt noch in eine leere Gondel gestiegen war, als das Fahrgeschäft gerade anruckte, hatte den Kopf verloren, der bei dem irren Speed von 50 km/h natürlich durch die Luft geschleudert wurde und anschließend in Thomas' Armen gelandet war.

Alex mit ihrem makaberen Humor fand die Situation unfreiwillig komisch und musste lachen, während sie beruhigend ihren Arm um Thomas legte, der angesichts des Totenschädels in seiner Hand zitterte wie Espenlaub. [...]

(Seite 11)

               Sommerfest an der Gruga - (c) freizeitangebote-ruhrgebiet.de

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Es folgt ein Auszug aus dem Gedicht

Ein bekloppter Traum

[...] Irgendwie war das nicht Tims Tag,
beim Jobsearch fand er nur Quark,
beim Duschen verbrühte er sich die Eier,
abends stolperte er über die Leiche von Frau Meyer.
Sie hatte im Flur ihren Löffel weggeschmissen
und dabei direkt ins Gras gebissen.  [...]

(Seite 16)

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Zur Inspiration des Großraums Borbeck hatte ich ja schon gestern etwas in einem Blog-Eintrag geschrieben - auch bei diesem Gedicht hat mich der Stadtteil Schönebeck inspiriert, genauer gesagt die Umgebung rund um den Terrassenfriedhof. Das Gedicht heißt

Eine abstruse Nacht in Borbeck

[...] Die Blitze schlugen heftige, grelle, wilde Funken,
im Biotop auf dem Friedhof quakten tief die Unken,
Omma Minna geisterte über den steilen Hügel,
und jonglierte dabei mit einem antiken Kleiderbügel. [...]  

(Seite 29)

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Da ich zwischen Januar 2006 und Mai 2011 in Frohnhausen/Grenze Fulerum und somit unweit von Mühlbachtal und Südwestfriedhof gewohnt habe, bezieht sich der Auszug aus dem nachfolgenden Gedicht auf eben jene Umgebung, denn die morbide Mutprobe findet nachts auf dem Südwestfriedhof statt. 

[...]Die Luft schien hochgiftig und tonnenschwer,
insbesondere Thomas und die Mädels gruselten sich sehr,
zwölf Schläge - Mitternacht und Geisterstunde,
der Sensenmann dreht seine morbide Runde.

Der Schnitter roch wie die Pest,
das war ja schlimmer als Asbest,
der Tod gab einer Fledermaus den Rest,
das war ein Ernstfall und kein Test! [...]

(Seite 49)

                   Mühlbachtal unweit des Südwestfriedhofs - (c) elchontour.de
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Der Auszug des nächsten Gedichts spielt weiter nordwestlich im Schlosspark Borbeck - natürlich in einer ziemlich kalten Nacht. Das Gedicht trägt den Titel

(Alp-)Traumhafte Ruhrpott-Lyrik

[...] Aus der Erde stieg Nebel oder Rauch in die Au,
was es nun wirklich war, wusste keiner so genau,
eine Stimme aus der Erde krächzte und geiferte,
worüber Marina sich total ereiferte.
Tim reichte der Hand schließlich nen Schmacko
und murmelte dabei genervt: "Du Spacko!" [...]

(Seite 65)

                                 Schloss Borbeck - (c) RVR, Ziese

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Für alle Fans meiner Pferdchen, die damals noch ihren Dienst an der Halde Neuköln auf der Ecke Weidkamp/Grasstraße versahen, gibt es ebenfalls eine Geschichte, wobei ich meine Pferdchen in der gruseligen Story umbenannt habe. In einer regnerischen Vollmondnacht mit Tauwetter geht es rund um die Halde Neuköln jedenfalls ziemlich unheimlich zu, deshalb heißt die Geschichte auch

Teuflisches Tauwetter

[...] Auf der Motorhaube des 3er hockte der Sensenmann inklusive Sense und Sanduhr. Aus dem Inneren des Wagen dröhnte "Hells Bells" von AC/DC - wie passend zu diesem teuflischen Auftritt! Gesteuert wurde der Wagen von einer halb verwesenden Leiche, deren Aroma die feuchte, aber frische Nachtluft durch einen Geruch von Fäulnis und Verwesung ersetzte. Walter hustete, weil sich der Gestank wie ein Schatten auf seine Lunge legte. Michael musste ein Aufstoßen unterdrücken. Der Anblick auf dem Beifahrersitz und auf der Motorhaube des BMW, dessen blank polierter Lack im kalten Mondlicht schimmerte, war allerdings auch nicht anheimelnder, denn dort hockte ein Gespenst, wie man es aus alten Gruselgeschichten kannte, rasselte maliziös kichernd mit den Ketten und streckte allen seine blutige Hand zum Gruße entgegen. Dunkles Blut tropfte hinunter auf den Asphalt. [...]

(Seite 79/80)

                    Ein schwarzer 3er BMW ohne Geister - (c) ProXimaus, motor-talk.de

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Wer wissen möchte, wie die Geschichten bzw. Gedichte enden, kann dies selbst in dem Buch "Hart wie Krupp-Stahl" nachlesen. Die bibliographischen Daten lauten:

Alexandra Döll
Hart wie Krupp-Stahl
104 Seiten, Paperback.
ISBN: 978-3842-38461-3
Books on Demand GmbH, Norderstedt, 2011
Preis: 8,- EUR 

Das Buch ist erhältlich bei BoD, Amazon, Libri, Thalia, im Verlagshaus Sternverlag in Düsseldorf und bei vielen weiteren Online-Buchshops. Viel Vergnügen bei der gruseligen Lektüre! .o)) 







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