Mittwoch, 8. April 2015

Zoff im Borbecker Männergarten :o)

An einem trüben Frühlingsmorgen könnten die Männergärtnerinnen ihre Schützlinge am liebsten gegen die Wand knallen, weil quengelig, frech, streitlustig und unverschämt. Natürlich lassen sich die drei Damen die Frechheiten und auch den Dauerzoff zwischen den einzelnen Männergartenkindern nicht gefallen, sodass sie die großen männlichen Kinder nach dem Frühstück mit strengen Worten raus ins Freigelände scheuchen - vielleicht werden sie beim Toben auf der Wiese oder im Sandkasten mal ihre überschüssige Energie los.

Die großen männlichen Kinder schmollen natürlich, weil sie einfach an die Luft gesetzt und auch noch angemeckert wurden. Thorsten hat schließlich die Idee, doch einfach stiften zu gehen, denn sie müssen ja nur das Tor zur Borbecker Straße öffnen und in der Nähe verkehren zwei öffentliche Verkehrsmittel - namentlich die Straßenbahnlinie 103 auf der Borbecker Straße und die Buslinie 140 auf der Schlossstraße. Obwohl sich die Herren ja sonst öfter zoffen und das ja noch kurze Zeit zuvor der Fall war, stimmen alle zu und folgen Thorsten durch das geöffnete Törchen nach draußen auf die Borbecker Straße. Die Gelegenheit ist günstig - Steffi sitzt im Büro, das zur Fürstenbergstraße hinaus liegt und telefoniert mit einem Kuschelmatten-Vertreter, während Renate und Alex kopfschüttelnd die Spülmaschine in der Küche einräumen, die ebenfalls zur Fürstenbergstraße hinaus liegt.

Fast hätte es auf der Borbecker Straße den nächsten Krach zwischen den Herren gegeben, weil sie sich nicht einigen konnten, ob sie jetzt mit der 103 nach Dellwig oder in die Stadt bzw. mit dem 140 Richtung Stoppenberg fahren sollen. Der Stationsarzt ist diesmal entgegen seiner ruhigen Art autoritär und kommandiert alle zur nahe gelegenen Bushaltestelle auf der Schlossstraße ab, denn wenn sie die 103 nutzen würden, würden ihre Männergärtnerinnen sie zu schnell finden. Der Charmin Bear stöhnt zwar, weil die Bushaltestelle etwas weiter entfernt liegt als die Straßenbahnhaltestelle, schließt sich aber der Allgemeinheit an. ES watschelt seinen Mitkindern Daumen lutschend hinterher.

Die Männergartenkinder haben Glück, denn der nächste Bus Richtung Stoppenberg trifft freundlich ein, kaum dass sie die Bushaltestelle in unmittelbarer Nähe des Schloss Borbeck erreicht haben. Die großen Wasservögel, die ihr Domizil im Gebüsch am Fahrbahnrand der Schlossstraße haben, gucken zwar erstaunt, als die Herren quengelnd den Bus besteigen und auch noch ohne Begleitung der drei Damen unterwegs sind, denken sich aber ihren Teil. Der Busfahrer denkt sich ebenso seinen Teil und setzt seine Fahrt zum Fliegenbusch fort.

Die Männergärtnerinnen bemerken das Fehlen ihrer großen männlichen Schützlinge erst nach 20 Minuten, denn sie haben sich schon gewundert, wieso es plötzlich so ruhig und friedlich hinter der MäTa ist. Sie beratschlagen sich kurz und kommen auch zu dem Ergebnis, dass ihre trotzigen Schützlinge mit Bus oder Bahn abgehauen sind, sodass sich alle Drei in ihre fahrbaren Untersätze setzen, um die Herren zu suchen - Steffi fährt mit ihrem mintgrünen Peugeot 206 Richtung Altendorf bzw. Stadtmitte, Renate sucht mit ihrem roten Opel Agila, den sie liebevoll Paul nennt, den Borbecker Ortskern, Gerschede und Dellwig ab und Alex setzt sich in ihren Clio, um die Route des 140 über Fliegenbusch, Bochold und Bergeborbeck zu nehmen, denn sie kann sich irgendwie nicht vorstellen, dass die Herren mit dem 140 Richtung Bahnhof Borbeck gefahren sind.

Der Charmin Bear quengelt derweil im 140, weil er keine Süßigkeiten zur Hand hat. Stinki ranzt: "Wat is'n mit Ihnen eigentlich los?! Seien Sie doch froh, dass wir von unseren zickigen Erzieherinnen weg sind!!" Ein schlechtes Gewissen hat er schon, vor allem gegenüber Alex, aber das will er sich vor den anderen nicht anmerken lassen, genauso wenig wie Thorsten und der Stationsarzt. ES plärrt, weil ES Mr. Dole alleine in der MäTa zurückgelassen hat - dabei kommt Alex auch sehr gut ohne ES zurecht :o)). Thomas dreht nervöse Pirouetten, obwohl genug Sitzplätze im Bus frei sind, und sinniert über den trüben Himmel, doch niemand hört ihm zu.

Da der Charmin Bear dermaßen quengelt, beschließt Stinki gemeinsam mit Thomas, den 140 an der Haltestelle Haus-Berge-Straße zu verlassen, denn rund um die Haus-Berge-Straße dürfte es ja genug Fressbüdchen und Kioske geben, in denen der Charmin Bear seinen Heißhunger auf Süßes stillen kann. Dem ist auch tatsächlich so - da aber die Herren nur wenig Geld mit haben und sie ihre letzten Cent geradeso für eine Tüte Weingummi-Kirschen von Haribo und ein Twix zusammenkratzen können, bekommen sie von dem türkischen Kioskbesitzer schließlich Hausverbot und werden energisch auf die Hafenstraße schräg gegenüber gejagt. ES plärrt und will ein Eis, doch dafür haben weder ES selbst noch die anderen Geld.

Sie trotten missmutig die Hafenstraße Richtung Bahnhof Bergeborbeck entlang, bis sie von einer Gang auf der anderen Straßenseite mit Schimpfwörtern, schwingenden Stahlketten und Schlagringen bedroht werden. ES plärrt lauter denn je, sodass Stinki ES an der Hand hinter sich her zieht in einen Hinterhof. Die fünf Jungs der Gang haben die Straße überquert und folgen der Männergartenkindertruppe mit bösartigem Grinsen, sodass der Charmin Bear eine offene Tür im Hinterhof sucht. Er seufzt erleichtert, als sich tatsächlich eine Tür öffnet und stürmt hinein, gefolgt von seinen Mitkindern, die erleichtert aufatmen, weil sie der rabiat anmutenden Gang gerade noch entkommen sind.

Die Erleichterung hält jedoch nicht lange an, denn plötzlich geht das Licht im Saal an - eine Disco-Kugel dreht sich unter der Decke, gleichzeitig ertönt eine bekannte Tango-Melodie, nämlich "El Bimbo" aus der Reihe Police Academy, die jedesmal gespielt wird, wenn  der trottelige Assistent Proctor des bösartigen, humorlosen Captain Harris unfreiwillig in die Blue Oyster Bar stolpert :o). Auch den Männergartenkindern stehen nun mehrere offensichtlich homosexuelle Herren in Lack und Leder gegenüber, die ihnen anerkennend bis erfreut zulächeln. Die Männergartenkinder bekommen einen Schreikrampf, als sie von einigen Herren geschnappt werden, damit diese mit ihnen Tango tanzen können. Stinki traut sich noch nicht einmal, seine Standard-Frage "Wat is'n mit Ihnen eigentlich los?!" abzulaichen.

Zu allem Überfluss sitzen auch noch Bebichichi Bubi und seine Kumpels auf der Theke, schlürfen Limo aus Mini-Gläsern und Bubi kräht auch noch fröhlich: "Hallo!". ES plärrt, als ES unfreiwillig von einem großen, kräftigen Mann in Lederklamotten an dessen behaarte Brust gedrückt wird und auch die anderen fühlen sich in den Armen ihres jeweiligen Tanzpartners nicht wohl, aber immerhin etwas besser, als wenn sie von einer Jugendgang halbtot geprügelt würden.

Fortsetzung folgt!!! :o)

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