Kurz vorweg für alle Leserinnen und Leser, die medizinisch-psychiatrisch nicht so bewandert sind: Haloperidol, auch unter dem Handelsnamen Haldol bekannt, ist ein starkes Neuroleptikum, das zur Behandlung von Schizophrenie, Manien oder vom Tourette-Syndrom eingesetzt wird. In geringer Dosierung kann es auch bei aggressiven Patienten, die an einer Demenzerkrankung leiden, eingesetzt werden.
Zu den Nebenwirkungen bei der Einnahme von Haldol zählen u. a.:
- Lethargie
- Benommenheit
- Schwindel
- Gewichtszunahme
- selten: Parkinsonismus.
Gerade die ersten beiden genannten Nebenwirkungen trafen sehr gut auf die junge, hörbar demotivierte Dame zu, die ich an der Strippe hatte :o). Ich muss einen Wiederbewilligungsantrag auf Hartz IV stellen, sofern ich bis 31. Mai 2015 keine neue Stelle habe und das sollte man vier bis sechs Wochen vorher tun. Die Formulare hatte mir das Jobcenter Essen auch bereits zugeschickt - sogar direkt zweimal :o)). Der erste Brief kam wohl von der Zentralstelle am Berliner Platz, der zweite von der Ruhrallee.
Da ich bis dato in meinem Leben noch nie Hartz IV bezogen habe, wusste ich ja nicht, dass es vollkommen ausreichend ist, einen Wiederbewilligungsantrag am Empfang des zuständigen Jobcenters - in meinem Fall Essen-NordWest in Borbeck - abzugeben, sodass ich einen Termin bei meiner Sachbearbeiterin in Borbeck zur Antragsabgabe haben wollte. Das hatte ich der lethargischen, wenig motivierten jungen Dame auch so erklärt, doch abgesehen davon, dass sie sich schon total leise und kaum verständlich gemeldet hatte, fragte sie mich mit nöliger Stimme, was ich denn jetzt von ihr wolle. Wer zuhören kann, ist klar im Vorteil - und wer am Telefon etwas motivierter ist, auch, würde ich sagen. Als ich es ihr dann noch mal erklärt habe, nölte sie mir wie ein kleines, beleidigtes Mädchen in den Hörer, dass es reicht, wenn ich die ausgefüllten Unterlagen am Empfang abgebe :o)). Sorry, dass ich das nicht wusste, liebe lethargische Gesprächspartnerin, die offenbar ein bisschen zuviel Haldol erwischt hatte - morgen fahre ich dann nach Borbeck und gebe die Plörren dort am Empfang ab. Allerdings lasse ich mir den Erhalt der Unterlagen quittieren, denn in Jobcentern kommt ja wohl leider öfter was irgendwie von Geisterhand weg - nicht, dass es Anfang Juni dann plötzlich heißt "Ihr Wiederbewilligungsantrag ist bei uns nicht eingegangen." ...
Sorry, aber wenn ich solche nöligen Tussis höre, die offenbar unter starken Beruhigungsmitteln stehen, frage ich mich echt, was hierzulande falsch läuft. Ich käme überhaupt nicht auf die Idee, Kunden am Telefon so nölig, desinteressiert und demotiviert zu behandeln, aber da liegt wahrscheinlich der Fehler: Vielleicht würden sich die Arbeitgeber ja um mich reißen, wenn meine Kommunikationsfähigkeiten aus Desinteresse, Abwimmeln, pseudofreundlich getarnten Unverschämtheiten und Lauten wie Hihi!, Hä?! und Weiß ich auch nicht bestünden :o)))). Der Verdacht könnte einen wirklich beschleichen, wenn man sieht oder hört, mit was für demotivierten Herrschaften man es öfter in Firmen und Institutionen zu tun hat...Kundenfreundlichkeit geht anders, egal ob in Firmen oder auf Behörden.
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