Mittwoch, 8. Oktober 2014

Als Alex noch Klein-Alex war...:o)

...hatte ich auch schon fröhliche Ideen, jede Menge Monchhichis und mein kleines Vögelchen :o).

An einem Nachmittag im Herbst war ich, damals fünf Jahre alt, mit meinem Cousin Jörg (damals neun) und meiner Cousine Bettina (damals elf) bei meiner Oma in ihrem Haus auf dem Herskamp zu Besuch. Oma saß unten mit ihren drei Töchtern, also unseren drei Müttern, in der Wohnküche und trank Kaffee. Wir spielten oben in der ersten Etage im Gästezimmer, das früher einmal das Jungmädchenzimmer meiner Mutter und ihrer jüngeren Schwester gewesen war. Meine Monchhichis durften natürlich nicht fehlen, wobei Jörg nicht umhin konnte, mich öfter mal zu ärgern und mir das eine oder andere Monchhichi zu verstecken :o).

Als es noch hell war, ist Bettina eben auf die andere Straßenseite zur Bude gegangen, um dort Süßigkeiten und die aktuelle Ausgabe der BRAVO zu kaufen. Ja, bis weit in die 80er hinein gab es nämlich noch eine Bude auf dem Herskamp, die erst von Familie Mertzen und später von Familie Grollmann betrieben wurde.

Mittlerweile war es dunkel geworden und der Halbmond stand genau über dem Garten des Hauses, sodass er ins Gästezimmer schien, wo wir auf dem Boden spielten. Plötzlich suchte Jörg die BRAVO, fand sie aber nicht. Da ich nun mal die Jüngste im Zimmer war, konnte natürlich nur ich diejenige gewesen sein, die die Zeitschrift verschlampt hat, obwohl dem gar nicht so war. Jörg fragte mich praktisch dauernd: "Wo ist die BRAVO?!" Ich hab ihm mehrfach gesagt, dass ich die BRAVO nicht habe, aber das glaubte er mir ja nicht, sodass meine Cousine schon eingeschritten ist und mich verteidigt hat. Als Jörg nach fünf Minuten immer noch mit seiner Scheiß-Bravo rumnervte, habe ich schließlich gesagt, weil er mir auf den Wecker ging: "Die hat der Mond!" :o) Das glaubte mein Cousin zwar noch weniger, aber ich hatte das Heft ja tatsächlich nicht. Taaadaaaa, irgendwann hat Bettina die BRAVO dann gefunden, denn die war wohl während unseres Spiels unters Bett gerutscht, sodass wir sie im fast dunklen Zimmer mit ein bisschen Mondlicht natürlich nicht auf Anhieb finden konnten. Also: Ich hatte sie tatsächlich nicht - der Mond aber auch nicht! :o))

Trinkhallen bzw. Buden oder Kioske, die ja im Ruhrgebiet durchaus verbreitet waren, sind ja mittlerweile leider auf dem absteigenden Ast, aber auch bei uns in der Herbrüggenstraße in Schönebeck, wo ich mit meinen Eltern gewohnt habe, gab es eine Bude, die sich schräg gegenüber von unserem Haus befand.

Eines Nachmittags ist mein Vater zur Bude gegangen, um sich dort Zigaretten zu kaufen. Da die Bude neben Zigaretten, Getränken und Süßwaren auch Zeitschriften und kleine Spielzeuge anbot, war mein Papa so lieb und hat mir zwei kleine Monchhichis von etwa zehn Zentimetern Größe gekauft, die sogar eine Schlaufe hatten, sodass man sie auch an den Innenspiegel des Autos hätte hängen können. Ein Monchhichi-Mädchen hatte ein "normal" gefärbtes Gesicht, ihre Schwester jedoch ein stark gerötetes Gesicht - ich habe die beiden Tierchen liebevoll Babsi (mit "normalfarbigem" Gesicht) und Babs (mit rotem Gesicht) genannt. Am Tag darauf besuchte uns meine Oma aus Dellwig, der ich natürlich direkt meine beiden neuen Monchhichis vorgeführt habe. Meine Oma sah die beiden Püppchen freundlich an, fragte mich dann aber, warum Babs denn so ein rotes Gesicht habe. Auch dafür hatte ich mit meinen damals fünf Jahren eine plausible Erklärung: "Oma, das Monchhichi hat Bluthochdruck!" :oD (Damals wusste ich noch gar nicht, was Bluthochdruck ist - ich hatte das Wort nur mal irgendwo aufgeschnappt!) Danach konnte meine Oma gut zehn Minuten keinen Kaffee trinken, weil sie so dermaßen lachen musste :o).



Sammy mit Monchhichi-Mädchen Anna, ihrer besten Freundin (hat übrigens KEINEN Bluthochdruck!)
- (c) Alexandra Döll, Essen

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