Im August 2006 wechselte ich von der berühmt-berüchtigten Steuerberatungsgesellschaft in Düsseldorf über einen Personaldienstleister zu einem bekannten Essener Warenhandelskonzern bzw. dessen IT-Dienstleister, wo ich fortan als Projektassistentin für die Protokollführung und -verteilung in den Teamleiter- und Managementsitzungen zuständig war. Der Job selbst machte mir viel Spaß und meine guten Englischkenntnisse konnte ich dort im Laufe der Zeit auch erfolgreich einsetzen, z. B. bevor englische Systemmeldungen an den Support in Indien versandt wurden, um dort das berühmt-berüchtigte "Denglisch" zu vermeiden, aber da ich mit den Aufgaben nicht immer ausgelastet war, habe ich die Zeit gefunden, ab Herbst 2006 mein erstes Buch "Mitten aus'm Pott" zu schreiben, das im Januar 2007 veröffentlicht wurde.
Das Buch beinhaltete verschiedenste Kurzgeschichten aller Genres - ein Psychokrimi, der im Gesundheitspark Quellenbusch/Revierpark Vonderort spielte, mehrere Liebesgeschichten und natürlich auch einige Horrorkomödien wie z. B. "Halloween" und "Das alte Haus an der Beckstraße". In der Geschichte "Halloween" habe ich Michael Myers statt in den USA in Essen-Dellwig sein Unwesen treiben lassen, ein weißer Hai war vom Golfstrom abgekommen und hat sich schließlich in den Rhein-Herne-Kanal verirrt. Logischerweise treffen Michael Myers und der Weiße Hai gegen Ende der Geschichte aufeinander.
"Mitten aus'm Pott" verkaufte sich recht gut, wenn auch nicht millionenfach, wobei ich sicherlich auch den Neuheiten-Effekt auf meiner Seite hatte. Im März 2007 berichtete der Südanzeiger Essen über mich und mein Premierenwerk, das sogar zweimal in die USA exportiert wurde. Viele meiner Geschichten hatten trotz fröhlichem Vordergrund vielfach aber auch einen ernsten Hintergrund, der sich u. a. mit der vermeintlichen "Unternehmenskultur" in manch einem deutschen Unternehmen beschäftigt, denn ich kann nicht den ganzen Tag in meinen Geschichten nur Süßholz raspeln und die Welt so darstellen, wie sie sein sollte.
Im Herbst 2007, als ich über einen anderen Personaldienstleister zu einem Essener Energiekonzern gewechselt hatte, folgte zunächst "Absoluter Horror", ein Buch mit zwei makaberen, aber dennoch humorvollen Geschichten, die in Essen-Schönebeck und Hattingen spielten. Zombies vom Terrassenfriedhof hatten zwar ständig Hunger auf Menschenfleisch, benahmen sich aber sonst eher nicht so, wie man es von Untoten erwarten könnte. In der zweiten Geschichte des Buchs, "Das alte Haus in Hattingen" flossen auch einige Elemente aus bekannten Horrorfilmen ein, aber auch ungewöhnliche Figuren, wie z. B. pimpernde oder Karten spielende Skelette und ein Terror-Hamster. Das Buch wurde sowohl unter ruhrguide.de als auch unter hattingen24.de rezensiert. Offiziell sind sowohl "Absoluter Horror" als auch "Mitten aus'm Pott" nicht mehr im Handel erhältlich, aber einzelne Exemplare sind noch über Amazon verfügbar. Interessanterweise habe ich zwei Jahre nach der Erscheinung des Buchs binnen zwei Wochen 15 Exemplare auf einen Schlag verkauft.
Nur einen Monat später folgte meine Kurzgeschichtensammlung "Wenn es Nacht wird im Pott", die nicht bei BoD erschienen ist, sondern im Marco Neumann Verlag in Lemgo. Hierbei handelte es sich damals um einen noch jungen Verlag, der auch unbekannten Autorinnen und Autoren ihre Chance gab. Neben quiekenden Piranhas bei Vollmond in der Ruhr spielen geistig minderbemittelte Reisebusfahrer ebenso eine Rolle wie Zombies, mörderische Kneipenbesuche und einige weitere Horrorgestalten wie z. B. in der Geschichte "Nachtvorstellung für Charmin Bear", die im Duisburger Norden spielt. Der arme Charmin Bear hat nachts einige Begegnungen in Obermarxloh - mit Zombie-Rosen, watschelnden Wanderratten, werbefreudigen Apothekerinnen und ernsthaften Skeletten. In den ersten zwei Monaten nach Erscheinen hatten sich bereits an die 100 Exemplare verkauft. Bei Lesungen kamen und kommen immer noch insbesondere die Geschichten "Ingos mörderische Kneipenbesuche", "Nachtvorstellung für Charmin Bear" und "Eine Geschichte, in der absolut nicht passiert" besonders gut an.
Im November 2008 folgte meine erste Novelle "Liebe, Tod und Teufel", die diesmal wieder über BoD veröffentlicht wurde. Obwohl mittlerweile fast sechs Jahre auf dem Markt, verkauft sich die Novelle um Bestatterin Nelly und ihre Liebeswirrungen in Essen-Dellwig bis heute - wenn auch meist in kleiner Stückzahl. Eine positive Rezension zum Buch war am 20. September 2010 in verschiedenen westfälischen Zeitungen zu finden, z. B. in den Ruhrnachrichten, der Westfälischen Rundschau oder der Dorstener Zeitung. Anlass für diese und weitere Rezensionen von Büchern aus dem Ruhrgebiet war die damals stattfindende Frankfurter Buchmesse.
Im Jahr 2010 habe ich direkt zwei recht kurze Bücher veröffentlicht, namentlich "Düstere Schauergeschichten" im Frühling und "Vier Jahreszeiten" im Winter. Die düsteren Schauergeschichten sind so, wie der Name schon sagt, aber trotz der gruseligen Atmosphäre kommt das Thema "Liebe" nie zu kurz. Bei "Vier Jahreszeiten" handelt es sich um eine Liebesgeschichtensammlung, die u. a. unter liebesgeschichten.eu gelistet ist. Beide Bücher sind bei BoD erschienen.
Die "Vier Jahreszeiten" haben sich insbesondere kurz nach dem Erscheinen sehr gut verkauft, wobei die Verkäufe der düsteren Schauergeschichten eher wellenförmig verlaufen, meist auch in kleiner Stückzahl. Einen Teil aus "Düstere Schauergeschichten" habe ich während meiner Lesung am 1. Juni 2010 an der Uni Dortmund vorgestellt.
Im Jahr 2011 erschien meine Kurzgeschichten- und Lyriksammlung "Hart wie Krupp-Stahl", die sich bis dato jedoch noch nicht so doll verkauft hat - warum nun auch immer. An mangelnden Empfehlungen unter Google + und suchbuch.de kann es eigentlich nicht liegen. Allerdings liegt auch nicht allen Lesern mein schwarzer Humor, obwohl in dem Buch genug Stellen mit "Bienchen und Blümchen" enthalten sind.
Mein aktuelles, Ende September 2013 erschienenes Buch "Mein Leben mit Sammy" ist das erste Buch, das nicht nur in der gedruckten Fassung, sondern auch als E-Book erhältlich ist. Die Geschichten rund um mein Lieblingsstofftier wurden in den Essener Stadtanzeigern unter Federführung des Borbeck Kurier im April 2014 positiv rezensiert, wobei die Verkäufe momentan stagnieren. Das ist oftmals der Nachteil, wenn man unter BoD veröffentlicht, denn eine bessere Werbung als in der Presse kann man eigentlich nicht bekommen. Leider werden auch gute Autoren mit denen über einen Kamm geschoren, die ihr klischeebeladenes Geschreibsel auch noch mit tausenden von Fehlern spicken - darunter müssen dann auch die leiden, die des Deutschen mächtig sind.
Die Zukunft
In Kürze erscheint meine zweite Erzählung mit dem Titel "Dellwiger Spaziergänge". Wie bereits in dem Artikel im Borbeck Kurier erwähnt, spielt dort ein Strip-Club in Dellwig eine zentrale Rolle, aber auch meine Stofftiere werden in der Geschichte ebenso vorkommen wie die Liebe.
Meine Stoffies mit all meinen Büchern auf der Couch - (c) Alexandra Döll, Essen
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen