Bis einschließlich gestern Abend mutete das Wetter ja noch wie ein herrlicher Altweibersommer an - Sonne, klarblauer Himmel, Temperaturen bis 24°C, aber heute ist es trüb, nur noch 15°C kühl und seit etwa 11 Uhr nieselt es auch leicht über dem Essener Nordwesten :o(. Da ist Groupie Thomas in Kalabrien bei Sonne satt und warmen Temperaturen echt zu beneiden. Ab morgen soll es zwar wieder milder werden, dafür sollen wir aber typisches Aprilwetter, bei dem sich Sonne mit Wolken und Regen abwechselt, bekommen.
Zu diesem Novemberwetter im Oktober passt jedenfalls die folgende Leseprobe aus der Herbstgeschichte aus meiner Liebesgeschichtensammlung "Vier Jahreszeiten".
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Ein leidenschaftliches Begräbnis im November
November 1985. Totenmonat. Passend dazu lag eine dichte, trübe Nebeldecke über Essen, das Wetter war insgesamt nasskalt und ungemütlich. [...]
[...] Nachdem Matthias den Wagen verschlossen hatte, nahm er seine Freundin bei der Hand und ging gemeinsam mit ihr und ihren Freundinnen durch das große Tor hindurch zum Friedhof. Die Sichtweite betrug nicht einmal fünfzig Meter, denn die Grabsteine und Bepflanzungen hoben sich nur schemenhaft aus der dichten, grauen Nebelsuppe ab. [...]
(Seite 39 - 52)
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Dieser Teil der Geschichte, die auf dem Terrassenfriedhof in Schönebeck spielt, ist noch nicht besonders leidenschaftlich, aber die leidenschaftlichen Stellen folgen wenig später :o). Bei nasskaltem Herbstwetter hilft ja auch nur eins: Sich von jemandem wärmen lassen oder sich alternativ warme Gedanken machen, denn das treibt den Herbstblues away, um bei den schönen Anglizismen zu bleiben ;o).
Der Titel "November Rain" würde auch zum gut zum heutigen Novemberwetter im Oktober passen, aber in die Geschichte passte er natürlich nicht rein, weil "November Rain" erst im Jahr 1992 erschienen ist und die Herbstgeschichte ja bereits im November 1985 spielt.
Nebel am 1. September 2014 - (c) Alexandra Döll, Essen
Die Herbstgeschichte aus "Vier Jahreszeiten" hat sogar einen wahren Hintergrund, denn ich kann mich daran erinnern, dass wir am 1. November 1985 und auch in den Folgetagen dichten Nebel über Essen hatten, aber dass der Vollmond keine Probleme hatte, durch die dichte Nebeldecke zu scheinen - einmal hat mich sein kräftiges Licht sogar in den frühen Morgenstunden geweckt, was man bei dem Nebel gar nicht hätte erwarten sollen. Ein Jahr zuvor, also im Herbst 1984, hatten wir sogar einige Tage schulfrei, weil über Essen Smog herrschte, also eine Mischung aus Nebel und Industrieabgasen. Aus Gesundheitsgründen durften dann Schülerinnen und Schüler bis zur zehnten Klasse einige Tage zuhause bleiben. Ich war ja damals gerade im fünften Schuljahr :o).
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