Das tue ich zwar praktisch täglich, aber diesmal hatte das Ganze ja einen besonderen Hintergrund :o). Ich hatte es ja heute Morgen schon unter Google + gepostet, dass ich mit dem Ansprechpartner des Kulturzentrums Schloss Borbeck, der für die Dubois-Arena zuständig ist, ein sehr nettes Telefonat geführt habe und er mich gebeten hatte, ihm per Mail einen kurzen Überblick über mein literarisches Schaffen, meine Person und meine vollständigen Kontaktdaten zu geben. Die Mail hat vor gut fünf Minuten freundlich meinen Account verlassen - von nix kommt auch nix.
Neben meinen Büchern und den darin enthaltenen Geschichten, die ja vielfach im Großraum Borbeck spielen, habe ich auch noch darauf hingewiesen, dass ich, was Lesungen und Auftritte betrifft, ja nicht ganz unbedarft bin. Los ging es mit mehreren Lesungen im Unperfekthaus Essen. Hierüber buchte mich eine Essener Transfergesellschaft für ihre Firmenveranstaltung im April 2008, die ebenfalls im Unperfekthaus stattfand, und im Oktober 2008 räumte mir das Kleine Theater Essen am Gänsemarkt freundlicherweise die Möglichkeit eines zweitägigen Gastspiels ein. Bei meinem Programm "Männer - Frauen - Zombies" habe ich natürlich frei referiert, aber auch einige Geschichten aus meinen Büchern vorgelesen, wobei insbesondere die Geschichte "Ingos mörderische Kneipenbesuche", die in Essen-Schönebeck spielt, immer für einen Lacher gut ist :o). Im Juni 2010 habe ich im Rahmen des Kulturhauptstadtjahrs eine Lesung vor gut 100 Studierenden des Fachbereichs Kulturwissenschaften an der Uni Dortmund gehalten, wobei ich bei dieser Veranstaltung einen Teil aus "Liebe, Tod und Teufel" und "Düstere Schauergeschichten" gelesen habe - Ingos mörderische Kneipenbesuche durften aber auch da nicht fehlen, hihi.
Meine bis dato letzte Lesung habe ich im Mai 2013 in der Buschhütte in Essen-Steele, einer integrativen Einrichtung der evangelischen Kirche für behinderte und nicht-behinderte junge Menschen, gehalten, und das auch mit gutem Erfolg. Dort habe ich eine Geschichte aus "Wenn es Nacht wird im Pott" gelesen, nämlich "Eine Geschichte, in der absolut nichts passiert". Hmmm...es passiert aber doch was in der Geschichte, denn in der vom Vollmond beschienenen Ruhr in Essen-Werden tummelten sich u. a. einige ausgesetzte Piranhas, die auch noch sprechen konnten :o). Die Story kam beim Publikum jedenfalls gut an.
Eben jene Geschichte habe ich auch mal im Mai 2008 im Unperfekthaus gelesen. Es waren u. a. zwei Damen von etwa 60 Jahren aus München zu Gast, die mich anschließend, obwohl die Geschichte ansonsten gut beim Publikum ankam, streng darauf hinwiesen, dass Piranhas gar nicht sprechen können. Okay...:o)! Da wäre ich ohne diesen Hinweis sicherlich nicht drauf gekommen, dass Fische normalerweise nicht sprechen können, aber dufte, dass wir mal drüber gesprochen haben, höhö.
Ich denke, wenn es was mit der Lesung meiner Borbecker Geschichten rund um das Schloss Borbeck geben sollte, dann wird das wohl erst im kommenden Jahr der Fall sein, aber ich habe auf jeden Fall schon mal alles Wissenswerte an meinen Ansprechpartner versendet und das ist das Wichtigste, wenn man eine Veranstaltung plant. Man muss auch immer mit ganz "tollen" Einrichtungen rechnen, die es für unter ihrer Würde halten, einem überhaupt zu antworten (z. B. die Dampfe in Borbeck oder die Zeche Carl in Altenessen), aber das kann man/frau sich ja dann merken, bei wem eine Lesungsanfrage überhaupt keinen Zweck hat, weil manche offenbar in ihrer Arroganz und Ignoranz außer Stande sind, wenigstens eine halbwegs höfliche Absage zu schicken - das haben sich manche Veranstalter offenbar von vielen Arbeitgebern abgeguckt, denen man das heute scheinbar vielfach auch nicht mehr zumuten kann. Zum Glück gibt es aber auch immer wieder gute Einrichtungen mit netten Ansprechpartnern, die antworten oder einem sogar die Möglichkeit einer Lesung einräumen - vielfach sogar ohne eigenes Zutun. Das Kleine Theater hatte mich damals unverhofft kontaktiert, genauso wie das Unternehmen, auf deren Firmenfeier ich nur wenige Monate zuvor aufgetreten bin. Analog gilt das auch für den Fachbereich Kulturwissenschaften der Uni Dortmund.
An alle Jungautoren und -autorinnen: Lasst Euch nicht entmutigen, wenn Ihr eine Veranstaltung plant und Ihr teilweise keine Antworten bekommt oder Ihr anfangs nur vor einem kleinen Kreis lest, der hauptsächlich aus Freunden und Familie besteht. Auch Künstler, die heute ganze Stadien füllen, haben mal klein angefangen, deshalb ist es keine Option, den Kopf in den Sand zu stecken und vorzeitig aufzugeben. Wichtig ist natürlich auch, dass Ihr von Euch und Eurem Werk überzeugt seid, denn ohne positives Denken im Sinne von Glaube an die eigenen Fähigkeiten - also nicht positives Denken nach Murphy, das jeder Realität entbehrt und bei dem Ihr Eurer Unglück in jedweder Form angeblich selbst Schuld seid, weil Ihr einfach nicht positiv genug gedacht habt - geht gar nichts und damit bekommt Ihr auch Euren Leserkreis und Bekanntheitsgrad nicht erweitert. Verfahrt bei Institutionen, die es für unter ihrer Würde halten, Euch angeblich "kleinen unbedeutenden Würstchen" überhaupt eine Antwort zu schicken, genauso wie mit Arbeitgebern, die noch nicht mal eine Antwort auf eine Bewerbung schicken oder Euch erst nach mehrmaliger telefonischer Nachfrage was schicken, und seien es die Unterlagen eines anderen Bewerbers :o). Merkt Euch das für die Zukunft und plant solche Herrschaften gar nicht mehr ein, wenn Ihr Euch bewerbt - egal, ob um einen Arbeitsplatz oder um eine Lesung. Die planen ja auch schließlich nicht mit Euch und unterschätzen den Effekt von Mund-zu-Mund-Propaganda, weil manche einfach nicht über ihren Tellerrand hinaus blicken können und/oder wollen.
Ich im Riesenrad Bellevue auf der Cranger Kirmes 2014 - (c) Uli Bestian, Düsseldorf
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