Neben dem Heidesee unweit des Alten Postwegs in Kirchhellen-Grafenwald gibt es ja auch noch den Heidhofsee, der eher an der Hiesfelder Straße Richtung Dinslaken liegt. Zum Heidhofsee gehört auch der Heidhof - daher wohl der Name des Sees - in dem u. a. ein Kiosk und ein Streichelzoo untergebracht sind. Allerdings ist der Heidhofsee wesentlich kleiner als der Heidesee - den Heidhofsee hat man als Nordic Walker binnen zehn Minuten umrundet, beim Heidhofsee habe ich für eine komplette Umrundung immer gut 40 Minuten gebraucht.
Ich kannte sowohl den Heidesee als auch den Heidhofsee schon als Kind, denn Anfang der 80er war ich gerade in den Schulferien oft mit meiner Mama, ihrer Freundin Heidi und deren Tochter Daniela, die ein knappes Jahr jünger ist als ich, in der Kirchheller Heide. Damals waren die Seen aber noch nicht in ihrer vollen Tiefe und Ausdehnung vorhanden wie heute, denn erst nach und nach wurden aus kleinen, flachen Wasserpfützen zusammenhängende Seen. Ich kann mich sogar daran erinnern, dass ein versprengter Cowboy aus Kirchhellen mit seinem Pferd durch den gerade entstehenden Heidesee galoppiert ist :o).
Die Waldgebiete rund um beide Seen ermöglichen zudem eine Fortsetzung der Wanderung vom Heidesee über den Heidhofsee weiter bis ins Rotbachtal in Dinslaken. Landschaftlich ist die Kirchheller Heide jedenfalls sehr abwechslungsreich - neben den Seen und Bachläufen gibt es Wiesen und jede Menge Mischwald sowie eine Vielzahl von Schutzhütten entlang der ausgeschilderten Wanderwege, sodass man auch bei Regen und/oder Gewitter halbwegs sicher ist.
Ich mochte die Kirchheller Heide jedenfalls schon als Kind. Nicht umsonst habe ich in meiner Geschichte "Der Liebhaber" aus meinem Debüt "Mitten aus'm Pott" (2007) eine romantische Szene eines Liebespaars bei Sonnenuntergang am Heidesee spielen lassen. Auch in meinen Blog-Beiträgen kommt der Heidesee ja immer wieder vor, wie z. B. gestern bei der skurrilen Exkursion in die Kirchheller Heide :o).
Der Heidesee in der Kirchheller Heide - (c) bott-blog.de
Auch an Flora und Fauna ist die Kirchheller Heide sehr artenreich: Neben verschiedenen Nadel- und Laubbäumen finden sich dort gerade im Herbst jede Menge Pilze, die interessant für Sammler sein können. Libellen schwirren gerne um das zum Heidesee gehörende Biotop herum. Verschiedene Wasservogelarten wie Stockenten, Schwäne, Blesshühner und Haubentaucher sind im Heidesee ebenfalls zu finden. Sogar auf Kreuzottern kann man in der Kirchheller Heide treffen - als ich im Juli 2007 mal wieder den Heidesee per Nordic Walking umrundet habe, sah ich sogar eine am Wegesrand in der Sonne liegen. Ich habe dann vorübergehend auf den Einsatz meiner Stöcke verzichtet, um die Kreuzotter nicht unnötig zu provozieren. Uli war ganz neidisch, dass ich eine Kreuzotter live gesehen habe :o).
In den 60ern muss es zeitweise soviele Kreuzottern in der Kirchheller Heide gegeben haben, sodass Spaziergänger, Wanderer und Jogger gebeten wurden, auf den gekennzeichneten Wanderwegen zu bleiben und nicht ins Unterholz zu gehen, um eine Begegnung zwischen Giftschlange und Mensch zu vermeiden. Selbst einige Wanderwege waren aus dem Grund wohl komplett gesperrt, wie mir mein Vater erzählte, der damals selbst noch ein Kind war und öfter mit seinen Eltern und Geschwistern in der Kirchheller Heide gewesen ist.
Auch Klaus der kapitale Karpfen, der öfter mal in meinem Blog vorkommt, hat einen realen Paten aus der Kirchheller Heide, denn mein damaliger Freund und ich konnte bei einem Spaziergang rund um den Heidesee oft genug auf der Brücke über die Vörde, die den See mit dem Biotop verband, einen großen Karpfen hin- und herschwimmen sehen :o).
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