Mittwoch, 15. Oktober 2014

Haste was, biste was...

...haste nix, biste nix, so könnte man den Umgang der Sparkasse Essen mit langjährigen Kunden beschreiben. Seit ich in Vollzeit arbeite, was immerhin mit kurzen Unterbrechungen seit Dezember 2000 der Fall ist, besteht für mein Girokonto ein Dispo von 900 EUR - und das, obwohl ich stets immer mehrere hundert EUR pro Monat mehr verdient habe als die 900 EUR. Ich habe diesen Dispo lediglich ein einziges Mal in Anspruch genommen und das ist mittlerweile auch schon wieder fast zehn Jahre her, sonst bestand insbesondere seit 2009 immer ein hohes Guthaben von mehreren tausend EUR auf meinem Konto, das ich immerhin seit April 1994 bei der Sparkasse Essen habe.

Dass ich bis einschließlich diesen Monat stets Guthaben hatte und dass es keinen einzigen negativen Schufa-Eintrag für mich gibt, interessiert die Herrschaften aber plötzlich nicht mehr. Gestern hatte ich einen "freundlichen" Schrieb meiner Geschäftsstelle in Borbeck im Briefkasten, der mich darüber informierte, dass man mir den Dispo streichen wollte, weil meine Einnahmen in den letzten Monaten stark zurückgegangen seien (kein Wunder bei ALG I). Wenn ich damit nicht einverstanden wäre, sollte ich entweder dort anrufen oder in die Geschäftsstelle kommen. Das habe ich heute auch getan, d. h. ich bin persönlich in Borbeck vorbei gegangen, um Rücksprache zu halten.

Ich wäre ja noch damit einverstanden gewesen, wenn man mir den Dispo vorübergehend reduziert hätte, aber mit einer vollkommenen Streichung war und bin ich natürlich nicht einverstanden, zumal das ja wieder nur zugunsten der Spaßkasse wäre, denn die "normalen" Überziehungszinsen sind natürlich höher als die für einen Dispo. Allerdings konnte ich mich heute von einem arroganten Anzugträger in der Geschäftsstelle Borbeck abbügeln lassen, den es offenbar weder interessierte, dass ich seit 20 Jahren Sparkassen-Kundin bin noch, dass ich praktisch immer Guthaben auf meinem Konto hatte. Seine lapidare Antwort lautete: "Ja, ja, das kennen wir schon! Solche Geschichten hören wir jeden Tag von Arbeitslosen...!", so nach dem Motto "Du kleines, faules Dummchen hast dich jetzt nach uns arroganten Säcken zu richten, da interessiert uns doch nicht, was war und dass du immer Guthaben auf dem Konto hattest." Sorry, guter Kundenservice sieht jedenfalls anders aus. Kundenbindung erreicht die Sparkasse damit auch nicht, eher Kundenvergraulung.

Ich habe ja keine Sicherheiten vorzuweisen, weil ich ja außer meinem Girokonto nix weiter bei der Sparkasse habe - wenn ich mir dieses arrogante, selbstgefällige Geschäftsgebaren so angucke, bin ich da auch froh drüber, dass ich dort keine Fonds, Sparbücher oder sonstwas in der Art laufen habe.

Eins weiß ich in jedem Fall: Es geht ein Beschwerdeschreiben an die Hauptstelle in Essen raus und die Verbraucherzentrale wird auch informiert. Wenn ich wieder Arbeit habe, werde ich mein Konto bei der Sparkasse Essen jedenfalls kündigen - dann können andere Geldinstitute damit arbeiten, aber ich habe keine Lust, mich als langjährige Kundin von einem arroganten Anzugträger so herablassend und desinteressiert behandeln zu lassen. Auch meine Drohung, die Verbraucherzentrale einzuschalten, interessierte ihn nicht ("Die werden Ihnen auch nichts anderes sagen!"), weil er wohl nicht damit rechnet, dass sich jemand tatsächlich zur Wehr setzt. Darauf spekulieren solche Herrschaften ja, dass man sich von ihrer arroganten Art einschüchtern lässt und alles stillschweigend zu den eigenen Ungunsten akzeptiert.

Wie gesagt: Ich habe den Dispo nie ausgereizt, im Gegenteil, aber so, wie jetzt mit mir umgegangen wird, habe ich keine Lust, diese Geschäftsbeziehung fortzuführen. Wenn man mal so ins Internet guckt, findet man ja auch da jede Menge Beschwerden über die Sparkasse in ganz Deutschland, weil für die Sparkasse wohl Sachen wie Kundenorientierung und Kulanz Fremdwörter geworden sind. Auch Renate konnte mir da am Telefon so eine tolle Geschichte von der Schwester einer Freundin in Süddeutschland berichten. Die stellvertretende Filialleiterin hat dort Blödsinn bei der Berechnung eines Darlehens gemacht, aber leider wurde der Fehler seitens der Sparkasse auch nicht korrigiert - soll doch die Schwester sehen, wie sie mit dem Mist klar kommt. Entschuldigung für den Fehler? - Fehlanzeige! Die lapidare Antwort des neuen Filialleiters lautete: "Andere hat's noch schlimmer getroffen als Sie!" Na, das ist ja eine sehr sinnige Aussage. "Och, du hast die Pest?! Ja...andere haben Cholera oder Ebola, die sind dann noch schlimmer dran!" - dieses Niveau hatte die Aussage jedenfalls. Das nennt sich dann Kundenservice...nee, ich nenne es eher Kundenverarschung und -verprellung.

Komisch, die "kleinen Leute" werden gerne von Banken wie der letzte Dreck behandelt, aber Franjo Pooth konnte die Sparkasse Düsseldorf vorne und hinten alles rein schieben, obwohl da alle Reserven ausgereizt waren - liegt wohl daran, dass der liebe Herr Pooth mit der dümmsten schwarzhaarigen Blondine Deutschland verheiratet ist, die in den Medien gehyped wurde (wen wundert's bei dem Niveau im Fernsehen).

Ich halte es da einfach mal mit dem Satz, den Sonne Highlight gestern gepostet hatte und worüber ich ja auch gebloggt hatte: "Am Ende des Spiels landen König und Bauer in derselben Schachtel." Tja, dieser überaus sympathische, desinteressierte und blasierte Anzugträger hat wohl gar nicht auf dem Schirm, dass er morgen selbst arbeitslos sein könnte - ach nee, das trifft ja immer nur die anderen, nie einen selbst. Zur Personalarbeit unserer Spaßkasse hatte ich mich ja auch schon vor einigen Wochen hier geäußert, denn wenn die jetzt schon jemanden mit kaufmännischer Ausbildung und Berufserfahrung als zu hoch qualifiziert ansehen und man derjenigen deshalb keine Stelle anbieten kann, was ja so in der Absage an meine frühere Kundin stand, dann weiß man wohl, wer bzw. was da arbeitet...

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