Freitag, 31. Oktober 2014

Eine Dokumentation über Falco :o)

Ich hatte es ja gestern Abend schon unter Google + gepostet: Um 20.15 Uhr lief auf Servus TV eine Dokumentation über Falco im Rahmen der Austropop-Legenden :o). Ich hatte den Film zwar schon mal gesehen, aber er ist immer wieder gut. Um 23.25 Uhr wäre auch noch Falco live in Concert gekommen, aber da lag ich schon im Bett :o). Das Konzert aus dem Jahr 1993 vom Donauinselfest hatte ich allerdings auch schon mal auf Servus TV gesehen.

Gestern schrieben wir den 30. Oktober 2014 - und auf den Tag genau 28 Jahre zuvor, also am 30. Oktober 1986, hatte ich das Vergnügen, Falco live in der Essener Grugahalle sehen zu können. Da ich damals erst zwölf Jahre alt war, hat mich mein Vater zum Konzert begleitet - er mochte Falco und seine Musik zwar nicht so sehr, war aber trotzdem ganz angetan vom Konzert, weil Falco sehr gute Musiker hatte.

Die meiste Stimmung kam natürlich bei seinen Hits aus dem Album Falco 3 aus dem Jahr 1985 auf - "Rock me Amadeus", "Männer des Westens", "Jeanny", "Vienna Calling"...dieses Album hatten mir meine Eltern 1985 zu Weihnachten geschenkt, damals noch auf Vinyl.

Anfang 1986 gab es ja einen riesigen Skandal um "Jeanny", sodass der Song bzw. das dazugehörige Video ja sogar auf dem Index landete, aber im Laufe des Jahres musste die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften eine Schlappe einstecken, hehe, weil weder der Titel noch das Video jugendgefährdend waren. Als "Jeanny" erschien, war ich elfeinhalb und ich muss sagen, dass ich mich weder durch den Text noch durch das Video in irgendeiner Weise unangenehm berührt fühlte. Auch in der BRAVO schrieben viele Leser nach Verbot des Videos, dass sie das Theater nicht nachvollziehen könnten, denn es würde sich ja auch keiner über Tom und Jerry oder den Hit "Ba-Ba-Banküberfall" der österreichischen Band Erste Allgemeine Verunsicherung (EAV) aufregen. Eine 19-jährige Leserin schrieb, dass sie selbst einem Zwölfjährigen nicht zutrauen würde, dass er nach dem Jeanny-Video in den Wald rennt, um eine Frau umzubringen. So ging es mir ehrlich gesagt auch, nur eine Schulklasse aus Bayern meinte, dass es schade wäre, dass Falco sich dafür hergibt, Texte zu verfassen, die andere ins Verderben treiben - Bessermenschen und Moralapostel gab es also auch schon Mitte der 80er Jahre :o/. Da fehlte mal wieder das folgerichtige Denken beim dem Leserbrief, denn wenn ein Mann vor hat, eine Frau zu verschleppen und zu töten, dann muss er dazu im Vorfeld nun wirklich kein Musikvideo sehen, dann tut er es. Punkt.

Ich hatte den Song im Herbst 1985 zum ersten Mal bei meiner Freundin Lütti im Zimmer gehört, denn ihr älterer Bruder Klaus hatte bereits das Album Falco 3 und es hat es seiner damals zwölfjährigen Schwester auf Cassette überspielt. Wir haben die Cassette gehört, während wir in Lüttis Zimmer spielten, und fanden den Text sogar ziemlich belustigend in unserem kindlich-jugendlichen Übermut. Ich habe mich immer gefragt, wie eine Frau ihren Schuh verlieren kann, nur weil der Mann ihr den Weg im Wald zeigen mussste :o) - in unseren Augen schien das ja ein ziemlich verrücktes Date gewesen zu sein :o). Ehrlich gesagt habe ich in dem Song nicht eine einzige Stelle gefunden, bei der man hätte daran denken können, dass der Sänger Jeanny vergewaltigt und/oder ermordet hat.

Ähnlich ging es mir auch bei dem Video, das vor dessen Verbot im Fernsehen häufiger lief und nach Aufhebung des Verbots auch regelmäßig wieder. Falco hat dort zwar erstklassig einen Irren verkörpert, aber auch im Video war nicht eine einzige Stelle enthalten, von der man hätte sagen können, dass sie gewaltverherrlichend ist oder überhaupt nur Ansätze von Gewaltdarstellungen erhält. Am Ende des Videos besucht Jeanny Falco ja in seiner Gummizelle in der Irrenanstalt und gibt ihm sogar einen Kuss auf die Wange - wenn Jeanny wirklich das Opfer eines Verbrechens gewesen wäre, hätte sie ihren Peiniger wohl kaum geküsst und lachend bei ihm gesessen. Schlecht ist, wer schlecht denkt - deshalb hat mich ja die Schlappe für die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften so gefreut, hihi.

Abgesehen vom Text, an dem sich einige wenige Bessermenschen gestört haben, hatte "Jeanny" eine wahnsinnig schöne Melodie - erst heute Mittag habe ich den Song in meiner lachenden Jukebox in Gestalt meines Clio gehört :o). Da ja heute Halloween ist, habe ich zur Feier des Tages in Clios CD-Player das Falco-Doppelalbum "Hoch wie nie" rotieren lassen, denn da sind ja seine größten Hits drauf - "Jeanny", "Rock me Amadeus", "Vienna Calling", "Der Kommissar" und natürlich "Ganz Wien" :o)). Der Titel ist ja wohl auch schon mal auf dem Index gelandet, was mich aber nicht davon abhält, ihn regelmäßig zu hören, hehe. Sowohl mein Wohnzimmer als auch der Innenraum meines Clio sind indexfreie Zonen :o).


Ich an meinem 40. Geburtstag mit meiner lachenden, sprechenden Jukebox :o) - (c) Alexandra Döll, Essen

Kamerakind war damals dat Uli, bevor wir zusammen zum Haus Notthoff am Reuenberg flaniert sind, um dort am Abend des 1. Mai 2014 lecker zu speisen.

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