Mittwoch, 29. Oktober 2014

Eine interessante Sendung gestern Abend in ARD-Alpha

Zwischenzeitlich hatte ich gestern Abend ja vom NDR, wo vorher "Visite" und "Abenteuer Diagnose" lief, auf die ARD umgeschaltet - natürlich auf vielfachen Wunsch eines einzelnen tapernden Plüschnashorns, das unbedingt Weide im Tor des BVB sehen wollte :o), wobei der ja gestern Abend leider nicht im Dortmunder Tor stand. Wenigstens konnten wir uns darüber freuen, dass Dortmund das Spiel gewonnen hat und zu dem Zeitpunkt bereits mit 2 : 0 in Führung lag.

Ich zappte dann weiter durch die Kanäle, nachdem wir zur großen Enttäuschung von Thorsten dem tapernden Nashorn festgestellt hatten, dass Weide nicht im Dortmunder Tor steht und landete bei ARD-Alpha, wo über die Verbindung von Kunstwerken und der Natur in Niederösterreich berichtet wurde. Diese Reportage war jedenfalls sehr interessant, genau wie die Erklärungen, was ein Künstler sich bei seinem Kunstwerk genau an der Stelle gedacht hatte.

Gut, manchmal können solche Analysen über Kunstwerke durchaus anstrengend bis nervig sein, vor allem, wenn Außenstehende dem Künstler erklären wollen, was er oder sie sich bei dem Werk - egal, ob Gemälde, Foto, Skulptur, Geschichte oder was auch immer - gedacht hat, aber ein Teil der Künstler kam ja selbst zu Wort und konnte somit seine Intention hinter einem bestimmten Werk selbst erklären und auch bei den Künstlern, die nicht selbst zu Wort kamen, wirkte der Kommentar nicht übertrieben analytisch und belehrend. Manchmal kann es nämlich durchaus ermüdend sein, wenn Kunstwerke analysiert werden und der Kommentator den Zuschauer dann belehren will, manchmal auch, ohne zu wissen, was sich der Künstler wirklich bei der Schaffung seines Werkes gedacht hat. Leider wissen die Kommentatoren dann oft mehr als der Kunstschaffende selbst :o). Ich denke, man muss nicht immer alles analysieren - wie Reza Alipour neulich so schön auf Google + feststellte, kommt ja auch keiner auf die Idee, den Gesang von Vögeln zu analysieren - aber in Deutschland muss ja immer alles einen tieferen Sinn haben und total bedeutungsschwanger sein, auch wenn es vor schlechten Klischees manchmal nur so tropft - Hauptsache, die Journaille sieht dann einen tiefen Sinn und kaut gerne auf den alten Klischees rum, am liebsten die, die leider oft dem eigenen beschränkten Weltbild entsprechen. Hm, wie wäre es denn mal mit reiner Unterhaltung ohne Hintergedanken? Oder mit Spaß an der Freude für den Künstler?

Kunst in jedweder Form spricht Menschen vielleicht auch auf unterschiedlichen Ebenen an und jeder hat vielleicht auch eine andere Interpretation zu einem Kunstwerk, aber oft werden Zuschauer dann ja gerne von vermeintlich Allwissenden belehrt, was richtig ist und was sie jetzt zu denken und zu fühlen haben, wenn sie ein Gemälde oder eine Skulptur betrachten, ein Buch lesen oder ein Lied hören. Das fehlte gestern Abend angenehmerweise in besagter Sendung.


Ist das Kunst oder kann das weg? :o) - (c) Ralph Ruthe

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