Am Mittwoch berichtete der Borbeck Kurier darüber, dass manche Menschen am Bahnhof Dellwig die Gleise als Bahnübergang nutzen, um zu dem Bahnsteig zu kommen, an dem die S2 Richtung Oberhausen/Duisburg hält - komisch, dafür gibt es seit Jahr und Tag eigentlich eine Fußgängerbrücke, die es den Menschen ermöglicht, diesen Bahnsteig gefahrlos zu erreichen. Die Güterzüge selbst fahren zwar auf den Gleisen hinter dem Bahnhof Dellwig, aber neben der S2, die einmal pro Stunde am Bahnhof Dellwig hält, gibt es dort öfter mal Durchfahrten von Personenzügen - und das eben auf den Gleisen, die überquert werden müssen, um den Bahnsteig Richtung Oberhausen zu erreichen. Oft hört man die Züge erst sehr spät, wobei jedoch meist vorher Durchsagen kommen, dass gleich eine Durchfahrt folgt und man bitte von der Bahnsteigkante zurücktreten möge. An den Bahnsteigkanten sind ja sogar extra Sperrflächen eingezeichnet, um sicher zu gehen, dass niemand durch den Sog eines Schnellzuges mitgerissen wird.
Es wäre ja vielleicht noch verständlich, die Gleise zu überqueren, wenn es die Fußgängerbrücke zum Bahnsteig Richtung Oberhausen nicht gäbe, aber diese Brücke ist dort schon seit vielen Jahren und m. W. auch gut gewartet, sodass sie problemlos benutzt werden kann, aber manche stehen offenbar darauf, sich in Gefahr zu bringen. Als ich während meines Studiums in der Beratungsstelle für Straffällige und deren Angehörige in Freisenbruch gearbeitet habe, konnte man auch am Haltepunkt Essen-Eiberg, wo die S1 hält, man früher oft beobachten, dass die Menschen, die Richtung Bochum wollten, zu faul waren, die Unterführung zu nutzen und dann den Bahnsteig Richtung Bochum zu betreten - viele sind auch lieber auf den näheren Bahnsteig Richtung Essen/Düsseldorf gegangen und haben von dort aus die Gleise überquert, weil sie keine Lust hatten, einen kleinen Umweg unterhalb der Bahntrasse in Kauf zu nehmen - dabei hätte der Umweg gerade mal 30 m betragen, haha. Okay, in Eiberg gab es keine Fußgängerbrücke wie in Dellwig, um den Bahnsteig Richtung Bochum zu erreichen, aber auch das war eigentlich kein Grund, sich unnötig in Gefahr zu bringen. Wenn jemand zu faul ist zum Laufen, sollte er vielleicht gar keinen ÖPNV nutzen, sondern ein eigenes Auto nehmen in der Hoffnung, dass er selbiges fast direkt vor der eigenen Haustür parken kann, denn wenn man erst noch 50 m zum fahrbaren Untersatz laufen muss, ist das ja für manche auch schon exorbitant anstrengend, weil manche ja ihr Auto am liebsten unterm Bett parken würden *kopfschüttel*.
Am Bahnhof Dellwig gibt es auch einen Park and Ride-Parkplatz, aber dort sind oft viele Parkboxen mit Müll zugestellt, z. B. alte Fernseher, alte Teppiche oder verrottende Autos, sodass der ohnehin nur begrenzte Parkraum noch weiter eingeschränkt wird. Darum kümmert sich komischerweise auch keiner, oder liegt das daran, dass Dellwig angeblich nicht so ein toller Stadtteil wie Bredeney oder Rüttenscheid ist? Am nahe gelegenen Haltepunkt Dellwig-Ost wurden die Probleme ja einfach dadurch gelöst, dass es jetzt nur noch einen Bahnsteig und einen Aufgang zum verbliebenen Gleis gibt - das war früher nämlich auch anders, aber in angeblich wenig attraktiven Stadtteilen spart die Bahn sich offenbar gerne kaputt. Das sieht man auch ganz gut am S-Bahn-Haltepunkt Frohnhausen, was ja auch schon viele Nutzer und Anwohner monieren. Seit das Freizeitbad Oase an der Nöggerathstraße geschlossen wurde, wird der Haltepunkt auch immer mehr sich selbst überlassen, obwohl dort direkt zwei S-Bahn-Linien halten (S1 und S3). Für Menschen mit Behinderung, Kinderwagen oder gebrechliche Personen ist Frohnhausen jedenfalls nicht geeignet, zumal auch die Rolltreppe am Eingang Onckenstraße wohl öfter ihren Dienst versagt.
Ich kann Leute nicht verstehen, die ihren Müll einfach auf Park and Ride-Parkplätzen ablaichen und/oder die zu faul sind, drei Schritte mehr zu laufen und sich dadurch in unnötige Gefahr zu begeben, aber ich kann auch die Bahn nicht verstehen, dass sie manche Haltepunkte in Essen und Umgebung immer mehr verrotten lässt, auch wenn die nicht in den sog. besseren Stadtteilen wie Bredeney, Hügel, Kettwig oder Rüttenscheid liegen.
Bahnhof Dellwig mit Fußgängerbrücke - (c) Stefan K.
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