Heute haben wir ja den 1. April - in genau einem Monat feiere ich meinen 41. Geburtstag und das ist jetzt kein Aprilscherz :o) - aber das Wetter passt heute schon mal zu dem wechselvollen Monat - mal scheint die Sonne, dann regnet und/oder hagelt es wieder wie verrückt...einmal hat's kurz vor 13 Uhr sogar schon gedonnert, zwar nicht besonders laut, aber hörbar. Da Sammy nunmal Angst vor Gewitter hat, nölte sie entsprechend in der Küche rum. Immerhin haben die Sturmböen gegenüber gestern abgenommen, aber hin und wieder kommt doch noch mal eine scharfe Windböe.
Auf meinem Balkon wird es zu Sammys großer Enttäuschung demnächst nicht tulpen :o), sondern hyazinthen. Mittlerweile sieht man nämlich, dass aus den Blumen in dem pinkfarbenen Topf Hyazinthen werden - also weder Tulpen noch Stiefmütterchen noch Narzissen.
Heute Vormittag habe ich mich trotz des Aprilwetters auf den Weg gemacht und persönlich bei einigen Firmen wegen einer Stelle vorgesprochen. Zunächst war ich im Kaufpark Bamlerstraße und dann noch mal im Kaufland Borbeck.
Im Kaufpark Bamlerstraße war ich zunächst bei Fressnapf (ehemals Maxi-Zoo bzw. Zoo & Co.) und habe dort wegen einer Stelle angefragt, zumal das Geschäft nach wie vor Lebendtiere führt (Kleinnager, Zwergkaninchen, Meerschweinchen, Ziervögel, Zierfische) und ich mich ja sehr gut mit Kleinnagern, insbesondere Zwerg- und Goldhamstern, auskenne und zudem auch noch sehr tierlieb bin. Leider wird in der Filiale jedoch kein Personal gesucht, aber alternativ hatte mir die Mitarbeiterin weitere Filialen in Werden und an der Langemarckstraße in Frillendorf genannt.
Auch bei Jeans Fritz ist zumindest in der Filiale nix zu besetzen, obwohl der Laden gerade erst neu dort eröffnet hat, wobei die Verkäuferin aber meinte, ich solle öfter mal auf die Homepage schauen, denn bei sechs Filialen in Essen kann es immer einmal möglich sein, dass dort Verkäuferinnen gesucht werden.
Bei Kaufland in Borbeck, das Clio und ich nach einem starken Hagelschauer erreichten, habe ich eine Bewerbungsmappe abgegeben, denn die suchen lt. Auskunft der Mitarbeiterin am Empfang ständig Personal. Allerdings würde es sich hierbei um einen Midi-Job (ca. 600 EUR/Monat) handeln, aber das ist immer noch besser als zuhause zu sitzen und sich darüber zu ärgern, dass manche Leute im Bewerbermanagement weniger Sozialverhalten und Fachkompetenz besitzen als mancher Penner auf der Straße. Dazu schreibe ich ja noch mehr in meinem E-Book "Märchen vom deutschen Arbeitsmarkt" :o).
Kaufland will sich lt. Aussagen der Mitarbeiterin binnen zwei Wochen bei mir melden, denn sie wollte die Mappe weiterleiten. Ich warte es mal ab - Möbel Boss hat auch so horrende Versprechungen gemacht ("Wir melden uns um den 16. März rum...") und passiert ist nix, haha. Der Brief, der angeblich unterwegs sein sollte, ist bis heute nicht bei mir angekommen - und die Post streikt erst seit heute Morgen, daran kann es also nicht liegen, zumal ich gestern noch Post bekommen habe.
Auch wenn bei der kleinen Reise durch den Essener Norden bzw. Nordwesten nix rumgekommen ist bzw. noch nichts Konkretes im Fall Kaufland, so ist das immer noch besser, als nur passiv Stellenausschreibungen zu sichten und sich darauf zu bewerben, um in der Masse an Bewerbern unterzugehen und gar keine bzw. eine ziemlich desinteressierte bis unverschämte Antwort zu bekommen.
Ich hätte sogar noch bei einigen Personaldienstleistern angerufen, aber der Eine sucht lt. Angaben auf seiner Homepage eher Hilfskräfte im handwerklichen und gewerblich-technischen Bereich und den Anderen in Holsterhausen gibt es schon gar nicht mehr, zumindest nicht hier in Essen, haha! Die Nummern, die in den Gelben Seiten angegeben waren, sind nämlich nicht mehr geschaltet. Ich war zwar schon des Öfteren für Zeitarbeitsfirmen tätig, aber habe nicht mit allen gute Erfahrungen gemacht - und so wie früher, dass man sich heute vorgestellt hat und morgen in einem Entleihbetrieb anfangen konnte, ist es auch schon lange nicht mehr, auch wenn Politik, Arbeitsagenturen und Jobcenter die Leiharbeit als Allwundermittel zu verkaufen versuchen. Von manch einer Zeitarbeitsfirma konnte ich mir auch schon sagen lassen "Wir haben nur Bürohelferstellen, aber nichts für jemanden mit Ihrer Qualifikation..." - sagt auch schon alles. Und da faselt die Politik was vom Fachkräftemangel - und wenn sich dann eine Fachkraft vorstellt, dann wird die auch noch ganz empört von manchen Firmen, und damit meine ich jetzt nicht nur Personaldienstleister, angeguckt. Bei soviel Verlogenheit und so wenig gesundem Menschenverstand wundert es mich jedenfalls nicht, dass ich schon seit über einem Jahr auf Stellensuche bin.
In meiner Situation muss ich immer an meine frühere Kollegin Andrea bei Oscar Winzen denken. Andrea hat bei uns für einige Monate als Jobsearcherin gearbeitet. Eigentlich war sie für den Posten auch weit überqualifiziert, zumal sie promovierte Historikerin war und, bevor sie arbeitslos wurde, jahrelang erfolgreich für ein internationales Consulting-Unternehmen gearbeitet hat. Nachdem dort massiv Personal abgebaut wurde, wurde auch sie arbeitslos - insgesamt war sie es vier Jahre lang, trotz ihrer sehr guten Qualifikation und Berufserfahrung. Auch unser Projektleiter wollte sie erst damals gar nicht zum Gespräch einladen, weil man für den Jobsearch nun wirklich niemanden mit Doktortitel benötigt - obwohl bei uns immer Akademiker den Job übernommen haben, wenn auch keine promovierten - aber ich habe ihn gebeten, sie doch zum Vorstellungsgespräch einzuladen, denn wenn sie nie die Chance bekommen würde, ihre Qualifikation und Kompetenz unter Beweis zu stellen, würde sie ja noch weiter arbeitslos bleiben, vor allem, wenn alle anderen Arbeitgeber, die genauso denken, ihr ständig nur Absagen schicken.
Arno hat sie dann tatsächlich eingeladen und war begeistert - und Andrea war froh, endlich aus Hartz IV raus zu sein und hat einen sehr guten Job bei uns gemacht, obwohl sie "überqualifiziert" war. Aus der Position heraus hat sie schließlich eine Festanstellung als Leiterin einer Fachbibliothek gefunden und ist dort m. W. bis heute sehr zufrieden. Voraussetzung für dieses Happy End ist allerdings, dass die Leute erstmal die Chance bekommen, sich und ihren Arbeitswillen zu beweisen anstatt einfach auf den Absagestapel gelegt zu werden mit der Begründung, dass derjenige eh überqualifiziert ist.
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